Nachhilfe kann aus vielen Gründen erforderlich sein. Manchmal kommt es in der Schule zu fachlichen Defiziten, und zwar nicht nur in Englisch, wenn ein Kind die Schule wechselt oder plötzlich einen neuen Lehrer bekommt. Auch krankheitsbedingte Fehlzeiten oder große, familiäre Veränderungen können Defizite verursachen. Manchmal liegt es auch einfach am Thema oder daran, dass die schulischen Anforderungen stark gestiegen sind. Entwicklungsbedingte Faktoren, wie beispielsweise die Pubertät, können ebenfalls ein Defizit verursachen und dadurch Nachhilfe für einen begrenzten Zeitraum notwendig machen.
Treppenfächer besonders wichtig
Bei Treppenfächern handelt es sich um Schulfächer, die immer auf dem vorher Gelernten aufbauen. Das ist in vielen Schulfächern der Fall, so auch in Englisch, aber auch in Mathematik, Deutsch und anderen Fremdsprachen. Wenn hier Lücken entstehen, ist es sinnvoll, sie frühzeitig zu schließen, sonst verschlimmert sich das Problem, die Lücken werden größer und irgendwann kommt der Schüler gar nicht mehr mit. Von alleine gehen diese Lücken nicht zu, das bedarf einiges an Arbeit und meist auch an Unterstützung. Die Wenigsten sind in der Lage größere Lücken selbst zu schließen.
Gerade in höheren Schulklassen, wenn das Englisch-Niveau steigt, kommt es nicht mehr nur darauf an, ein paar Vokabeln zu können oder die Grammatik zu beherrschen. Von den Schülern wird dann auch in Englisch eine korrekte Rechtschreibung erwartet oder dass sie einen Text strukturiert erstellen können, mit Einleitung, Haupt- und Schlussteil. So kann schnell aus einer guten „2“ eine „4“ werden.
Oft verstehen die Schüler dann auch den laufenden Stoff nur noch schwer, sie kommen einfach nicht mehr mit, wenn die Lücken zu groß sind, wenn die Defizite in der Grammatik wachsen und das Hörverständnis fehlt. Die Noten werden immer schlechter. Dann ist es Zeit für Englisch-Nachhilfe.
Tipp: Viele Arbeitgeber legen bei der Besetzung von Ausbildungsstellen großen Wert auf gute Noten in Deutsch und Mathematik. Die zunehmende Globalisierung macht auch in vielen Branchen Englisch zu einem sehr wichtigen Fach.
Welche Möglichkeit haben Eltern für ihre Kinder?
Für Nachhilfe gibt es verschiedene Möglichkeiten. Oft bieten Studenten oder auch Lehrkräfte Einzelunterricht an. Der Nachhilfe-Unterricht findet dabei meist bei den Schülern zu Hause oder online statt, sodass die Schüler in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Die Betreuung ist dabei sehr intensiv, die Nachhilfe kann ganz gezielt auf die individuellen Probleme eingehen.
Nachhilfe in der Schule kann in Form von betreuten Hausaufgaben oder Förderunterricht stattfinden. Häufig geben auch Schüler der höheren Klassen Nachhilfeunterricht. Die älteren Schüler kennen den Stoff sehr genau, kennen unter Umständen sogar den Lehrer und wissen, worauf dieser besonderen Wert legt. Die Nachhilfe findet häufig in der Schule statt, sodass die Kinder auch hier in einer gewohnten Umgebung sind. Am schwarzen Brett finden sich häufig Listen mit Schülernamen, die Nachhilfe-Unterricht erteilen.
An einem Nachhilfe-Institut besteht die Möglichkeit der Einzelbetreuung oder des Gruppenunterrichts. Einzelbetreuung ist dabei wesentlich kostenintensiver. Die Schüler erhalten hier Aufgaben und müssen sie alleine lösen. Wenn es Probleme gibt, beispielsweise mit dem Verständnis der Grammatik, steht Hilfe bereit. Oft erteilen Studenten oder Schüler diesen Unterricht. Zusätzliche Trainings sind dabei möglich und finden meist ein- oder zweimal pro Woche statt. Die Preis- und auch Qualitätsunterschiede der verschiedenen Institute sind teilweise sehr groß.
Tipps für die Auswahl der Nachhilfe-Unterrichts
Die Gruppengröße wirkt sich auf den Lernerfolg auf. Mehr als fünf Kinder sollten es in einer Lerngruppe nicht sein. Wichtig ist, dass die Schüler in einer Gruppe aus dem gleichen Jahrgang und vom gleichen Schultyp kommen. Die Gruppen sollten jede einen eigenen Raum haben, damit die Schüler ungestört lernen und arbeiten können. Pro Gruppe sollte es nur um ein Fach gehen. Manchmal verbirgt sich hinter der Nachhilfe auch einfach nur eine Hausaufgabenbetreuung. Das sollte natürlich nicht der Fall sein.
Wie oft ein Kind in die Nachhilfe gehen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen spielt natürlich die Größe des Defizits eine wichtige Rolle. Sind es nur die Vokabeln oder die unregelmäßigen englischen Verben, ist das Defizit relativ schnell ausgeglichen. Dazu kann der Nachhilfe-Lehrer am besten Auskunft geben und einschätzen, wie viel Zeit notwendig ist, um die Defizite aufzuholen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass dem Kind noch genügend Zeit zum Spielen bleiben muss. Kinder die kaum freie Zeit haben, weil sie dreimal die Woche zur Nachhilfe müssen, sind wenig motiviert, wenn wegen der Nachhilfe Spiel und Spaß auf der Strecke bleiben.
Außerdem ist es wichtig, dass die Nachhilfe regelmäßig über den Lernfortschritt des Kindes informiert. Das Unterrichtsmaterial sollte bereits im Preis inbegriffen sein. Computer und Computerprogramme sollten auf dem neusten Stand sein.
Diese Beiträge könnten für dich auch interessant sein: Englisch verbessern - mit diesen 7 Tipps
wird es klappen und hilfreiche Tipps, um Englisch sprechen zu lernen.
So kannst du ChatGPT nutzen, um dein Englisch zu
üben.
Eignen sich die Eltern als Nachhilfelehrer?
Eltern sind eher ungeeignet, ihren eigenen Kinder Nachhilfe zu geben. Sie haben keine emotionale Distanz, oft fehlt es ihnen an der notwendigen Zeit und auch am Wissen. Aktuelle Lehr- und Lernmethoden sind ihnen meist fremd. Eltern sind eine tolle Unterstützung, wenn sie beim täglichen Lernen helfen und beispielsweise Lernstoff oder Vokabeln abfragen. Auch Tipps zu den Hausaufgaben können den Kindern ein Denkanstoß sein. Ganz besonders wichtig ist die psychologische Unterstützung durch die Eltern, indem sie ihre Kinder für Fertigkeiten und Lernfortschritte loben. Das stärkt das Selbstvertrauen und motiviert zum Weiterlernen und guten Leistungen.
Nicht jeder kann Nachhilfe bezahlen
Nachhilfe-Unterricht ist meist sehr teuer. Institute und Lehrkräfte haben dabei sehr unterschiedliche Preise. Jeden Monat derart hohe Summen aufzubringen, um ihren Kindern eine adäquate Nachhilfe zu geben, ist für viele Familien einfach nicht machbar. Deshalb bieten viele Schule kostenlose Förderstunden und Hausaufgabenbetreuung an.
